Leserbrief an die Kurier-Redaktion

KR Ing. Hans Brantner verfasste folgenden Leserbrief an die Kurier-Redaktion - als Stellungnahme zu dem Artikel vom 27.6. in der Kurier-Chronik NÖ.

Sehr geehrter Herr Eder, vorab vielen Dank dafür, dass Sie es mir zutrauen würden, Bürgermeister von Laa sein zu können - zugegebenermaßen fühlt man sich da im ersten Moment ganz schön toll. Leider muß ich Ihnen aber mitteilen, dass diese Ehre für mich viel zu groß ist:Ich darf in dieser wunderschönen Stadt seit meiner Geburt (mit kurzen Unterbrechungen für Schulausbildung, etc.) bis jetzt glücklich leben.Ich kann mich auf 4 ganz tolle Bürgermeister in dieser Stadt erinnern. Die Fußstapfen der Bürgermeister Dir. Cech, Dkfm. Frummel, Dr. Stenitzer und Ing. Fass wären für mich einfach viel zu groß. Diese Herren haben alle für Laa hervorragende Leistungen erbracht und einen Weitblick für viele Jahre im Voraus gehabt. Ich habe den höchsten Respekt vor der Arbeit die Bürgermeister Ing. Fass für unser Laa erbracht hat und mit seinem Team für Laa weiter leistet. Ich wünsche mir, dass unser Bürgermeister Ing. Fass noch viele Jahre gemeinsam mit seinem Team für unsere Stadt weiterarbeitet. Wer kann schon so viel Fachwissen, Erfahrung, Engagement und Zeit für diesen, bei Berücksichtigung aller Kosten und Aufwendungen - schlecht bezahlten Fulltime-Job aufbringen? Wir müssen doch dankbar sein, wenn sich noch Idealisten finden, die sich für die schwierigen Aufgaben der Gemeindepolitik, egal in welcher Funktion, noch hergeben. Ich könnte das jedenfalls nicht. Wir alle wissen, dass jeder Bürgermeister laufend Entscheidungen zu treffen hat - wie wir alle privat oder in unseren Unternehmen auch. Bei uns im Unternehmen sollen 80% richtig, 10% „so lala“ sein und wir kalkulieren 10% mögliche Fehlentscheidungen von vornherein ein.Nachher ist man immer gescheiter - und in der Kommunalpolitik zeigen wir „Normalo-Bürger“ halt dann gerne auf jene Dinge, die nicht ganz so gut gelaufen sind und die positiven Dinge nehmen wir als Selbstverständlichkeit hin. Die große Koalition unter Bürgermeister Ing. Fass leistet tolle Arbeit für diese Stadt. Natürlich müssen die handelnden Personen mit Schulden aus der Vergangenheit fertig werden. Aber unsere Stadt hat sich doch mit diesen Investitionen hervorragend entwickelt! Wer hätte denn vor 20 Jahren geglaubt, dass wir hier so einen herausragenden touristischen Aufschwung erleben? Ich jedenfalls nicht und ich habe auch zu jenen gehört, die darüber gelästert - und Gott sei Dank unrecht behalten haben.Ich kenne jedenfalls keine „Nicht-Bezirkshauptstadt“ in unserer Region, die sich besser entwickelt hat als unser Laa. Schulden haben wir Unternehmer meistens auch - ich zumindest habe einen ganzen Haufen davon. So wie die Stadt, hätten wir uns aber nicht weiterentwickelt, wenn wir diese Schulden nicht auf uns genommen hätten (damals waren alle handelnden Personen dafür) und für alle ist auch einmal Zahltag. Bürgermeister Ing. Fass und die ÖVP-Laa haben fast die Hälfte aller Stimmen bei der letzten Gemeinderatswahl erhalten. Gemeinsam mit der SPÖ arbeitet nun ein Koalitions-Team für diese Stadt, welches von einer überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung gewählt wurde, vertrauensvoll und gut zusammen. So eine breite Mehrheit hat es schon sehr lange nicht gegeben bei uns. Außer der Opposition „weiß“ niemand etwas von einer Vereinbarung mit der ÖVP-Landesparteileitung, dass Bürgermeister Ing. Fass nur für eine halbe Legislaturperiode demokratisch gewählt wurde. Als Laaer Bürger wünsche ich mir mindestens 5 weitere Fass-Bürgermeister-Jahre, wenn diese wieder demokratisch legitimiert sind.

Eine der Hauptbeweggründe für PRO-LAA ist die problematische Angelegenheit "Stadtamtsdirektor". Dieter ist auch ein Freund von mir und ich bitte ihn inständigst es auch zu bleiben, wenn er diese Zeilen eventuell liest, weil ich ihn mag. Ich konnte trotz intensivster Befragungen nicht herauskriegen wer zuerst die Auseinandersetzung begonnen hat. Das ist anscheinend wie die Geschichte mit der Henne und dem Ei.

Ich weiß aber sicher, daß der ranghöchste Mitarbeiter eines Unternehmens nirgends auf der Welt langfristig erfolgreich Kariere macht, wenn er gegen seinen Chef und seine Vizechefin Krieg führt. Das ist auch in Ihrem und unserem Unternehmen so - ganz egal wer Recht oder Unrecht hat (meistens liegt die Wahrheit in der Mitte). Ich an seiner Stelle hätte das Angebot zur BH zu wechseln angenommen (auch wenn das weniger Kohle bedeutet hätte) oder würde in meinen erlernten Beruf als selbständiger Steuerberater zurückkehren - und der ist bekanntlich alles andere als ein „Hungerlohnberuf“.

Es stimmt, dass ich mit Thomas, Isabella, Julius, Günther, Christian und vielen anderen von PRO-LAA persönlich befreundet bin und möglichst oft mit Ihnen genauso wie mit Herrn Abg. Findeis, Reinhard, Annemarie und den anderen Damen und Herren der SPÖ, FPÖ und ÖVP gerne plaudere, blödele und ein Seidl Hubertus oder ein Achterl DAC trinke. Das sind ja alle wirklich nette Laaer und ich bin dankbar dafür, dass wir uns mögen und bitte diese auch weiter meine Freunde zu bleiben. Es ist auch vollkommen O.K., wenn meine Freunde von PRO-LAA mit den 3 von der SPÖ gewonnenen (daher kann man doch nicht von einer ÖVP-Abspaltung sprechen) und den 3 von der ÖVP gewonnenen Mandaten Ihre Oppositionsrolle ausfüllen (wurde PRO-LAA von mehr gewählt als vergleichbare Protestparteien wie STRONACH im Land oder Bund?). Ich würde mir aber für alle Beteiligten wünschen, dass der Umgangston, in diversen Flugblättern, Zeitungsberichten, etc. ... wieder weniger persönlich und untergriffig, sondern mehr sachlich werden würde. Persönliche Befindlichkeiten sollten in der Kommunalpolitik, wie bei Unternehmen keine Rolle spielen. Alle handelnden Personen meinen es doch nur gut für unsere Stadt - da sollte man doch niemandem persönlich weh tun. Wir von der ÖVP-Laa haben uns das jedenfalls vor einiger Zeit vorgenommen und wollen es auch weiter so halten. Die Pressearbeit sollte unser Bürgermeister vielleicht delegieren. Es tut mir leid, dass ich Sie mit diesem, doch längerem Schreiben belästige. Ich denke aber, dass wir beide so ein gutes Verhältnis haben, dass so ein Schreiben schon sein kann. Es würde mich wirklich sehr freuen, wenn wir uns bei einem Ihrer nächsten Laa-Besuche treffen könnten. Unser junges Team hat mit meinem Sohn viel Neues in unserem Unternehmen auf die Beine gestellt. Ich bin ganz stolz auf diese jungen engagierten Personen. Ich selber will diesem jungen Team nur unterstützend den Rücken frei halten. So lange die das wollen sehe ich das als meine Aufgabe. Ganz abgesehen davon, daß man als Bürgermeister auch Wahlen gewinnen müsste, würde ich mir mit meiner Ungeduld und meiner Krämerseele so viele Feinde machen, dass der Chronikteil des Kuriers um einen eigenen „LAA-Protest-Teil“ erweitert werden müsste - und das würde dann Ihre Leser weniger interessieren als die sogenannten „Good News“. Hochachtungsvoll Hans Brantner Ing. Hans Brantner bat um folgende Ergänzung: Lieber Dieter! Danke für das soeben geführte Tel-gespräch.Ich werde wie von Dir gewünscht die ÖVP-Laa bitten dieses Mail an Dich zu veröffentlichen: Du hast mir mitgeteilt, dass Du kein –wie immer geartetes- Angebot von der BH erhalten hast.Ich entschuldige mich bei Dir in aller Form, dass ich ein Gerücht ungeprüft in meinem Schreiben verwendet habe. Ich wollte Dich in keinster Weise verletzen; wenn ich dies getan habe, dann tut mir dies außerordentlich leid. Ich hoffe Du kannst meine Entschuldigung akzeptieren und unsere gute persönliche Freundschaft bleibt aufrecht. Ich bitte Dich um Freigabe dieses Mails, damit ich die ÖVP-Laa bitten kann auch dieses Mail ungekürzt an die gleichen Leute zu senden, die meinen Leserbrief an den Kurier erhalten haben. In alter Verbundenheit HansHans BrantnerBürgerspitalgasse 516,7,13